Hoi zäme,
neben der schlichten Tatsache, dass man solche Anlagen auf bereits versiegelte und verdreckte Flächen stellen müsste, sehe ich mindestens noch folgende Punkte, die gegen diese Anlage an diesem Standort sprechen:
(1)
Es gibt einen absehbaren Konflikt mit dem Trinkwasser.
Steht im Projekt wie das Trinkwasser künftig überwacht wird, und ob die Anlage sofort stillgelegt und zurückgebaut wird, sollte sich eine Verschlechterung des Trinkwassers einstellen?
(2)
Die regelmässige und wirksame Entsorgung der zu erwartenden Feinstäube ist nicht eingeplant.
An Gleisanlagen enstehen Feinstäube (Schwermetall, Bremsbeläge). In solchen Anlage wohl eher mehr als bei Strecken an denen bloss geradeaus gefahren wird. Im k-tipp gab es 2019 einen Bericht über die Feinstaubbelastung an Bahnhöfen. Der Zürcher Hauptbahnhof hatte dort einen furchtbar schlechten Wert, ausgerechnet auf dem Gleis der S5/S15.
https://www.ktipp.ch/artikel/artikeldetail/bahnreisende-sind-viel-feinstaub-ausgesetzt/
Solche Feinstäube müssten nicht nur möglichst vermieden werden, sondern der betroffene Boden muss auch regelmässig dekontaminiert werden. Die SBB macht dies erfahrungsgemäss aber nicht, wie das Beispiel des k-tipp Artikels zeigt.
(3)
Es gibt keinen Plan für einen Rückbau und die Rückgabe als intaktes Kulturland.
Die Anlage scheint auf ewig konzipiert zu sein. Aber nichts ist ewig! Der Bedarf kann sich ändern, und dann muss die Anlage evtl. stillgelegt werden. Das Resultat darf keine halbtote Bauruine mit verseuchtem Boden sein!
Dieser Punkt kann zudem KEINESFALLS mit irgendeinem Geldbetrag erledigt werden. Der künftige Wert des Geldes ist aus heutiger Sicht nicht beurteilbar. Bei so einem Projekt muss geklärt werden, wer am Ende wieder aufräumt, und in welchem Zustand das Land zurück kommt, und an wen die Rückgabe erfolgt.
(3.1)
Man kann als Verwaltung oder als Politiker nicht glaubhaft sagen "ich mache nachhaltige Politik" und diesen Punkt nicht berücksichtigen.
(4)
Bis aus Gestein ein einziger Zentimeter landwirtschaftlich brauchbarer Boden wird, dauert es ein Weilchen: zwischen 100 und 300 Jahren.
Soviel Boden auf einmal zu vernichten muss man sich wirklich dreimal überlegen.
Gruss
P.S.: Ich warte mal ob es hierzu Rückmeldungen von Euch gibt, sonst wird in etwa das der Text meiner Eingabe sein.
Guten Tag Herr Hirth
Gerne gebe ich Ihnen eine Rückmeldung zu den von Ihnen genannten Argumenten. Sie haben absolut recht, solche Anlagen gehören auf bereits versiegelte Böden. Die SBB hat Gleisanlagen, Rangierbanhöfe und Werkstätte, die sie nicht braucht oder die nicht ausgelastet sind. Die Anlagen dort, auf dem für diesen Zweck bestimmte Orte (Industriezone) zu erstellen würde in verschiedenster Hinsicht Sinn machen.
Die Kriterien, die man bei der Suche nach Standorten beizieht, würden alle zu 100% erfüllt werden. -> Keine Wildtierkorridore verletzt, kein Gewässerschutz tangiert, kein Verlust von Fruchtfolgefläche, kein Schutzinventar von nationaler oder kantonaler Bedeutung usw.
Vorhandene Werstatteinrichtungen, Gleisanlagen, und andere Betriebsinfrastruktur könnten übernommen/erweitert oder besser ausgelastet werden.
Im Erläuterungsbericht zum Richtplan wird dass Trinkwasser/Die Gewässer-schutzone nicht erwähnt. Daher wissen wir nicht, was mit dem wertvollen Trinkwasser aus dem Fuchsbühl dereinst passieren wird. Da Seewasser nicht in unbegrenzten Mengen zur Verfügung steht, von schlechterer Quälität und teurer ist, muss die gemeindeeigene Trinkwasserfassung geschützt werden.
Es scheint mir wichtig, dass Sie das Thema Feinstaub in der Einwendung aufführen. Direkt neben der Anlage befindet sich der Wändhüsler Weiher, dieses Gewässer würde den Staub aufnehmen und die giftigen Partikel mit dem Bach weiter und weiter und weiterleiten, Tag für Tag für Tag.
Wahrscheinlich wird die Antwort sein, dass das Thema Feinstaub erst später im Zuge der Umweltverträglichkeitsprüfung untersucht wird und darum nicht wichtig sei. Wir dürfen uns von solchen Aussagen nicht blenden lassen, wenn der Richtplaneintrag einmal erfolgt ist, wird auch eine möglicherweise nicht ganz "astreine" Umweltverträglichkeitsprüfung das Projekt nicht verhindern.
Zum Thema Rückbau ist mir nichts bekannt. Es ist aber sicher so, dass die 80'000m2 Natur unwiederbringlich zerstört sind. Ich kann mir gut vorstellen, dass die SBB wenn Sie das Areal nicht mehr braucht, dieses sehr teuer als Wohngebiet verkaufen wird. Genau so wie sie es heute in Zürich Vorbahnhof machen und dann suchen sie einfach wieder einen anderen Ort und versuchen den Leuten dort das Land zu enteignen. kezerisch? Ich weiss es nicht.